1.3 Bist du etwa eifersüchtig?

In der KiTa-Küche, nachdem Tommy verloren ging: Als Zack die Polizisten sieht, flüstert er Anemone ins Ohr: “Ich muss ganz dringend telefonieren. Du klärst das hier schon…” Er tapst ihr auf die Schulter und zieht ab. Anemone ist sehr verwirrt. Wäre das nicht dem Moment, wo sie zusammen die Situation meistern müssten? Was ist da los?

Anemone tut das, was eine Mutter nach so einem Schrecken erstmal tut: Sie umarmt ihren Sohn ganz, ganz fest, damit sie spürt, dass es ihn wirklich gibt und er bei ihr ist. Iiih ist das nass! Tommy legt seine pummeligen Ärmchen um den Hals seiner Mutter und blinzelt unsicher: Hat er was verbockt oder ist das jetzt was Gutes? Sobald Anemone den Mund aufmacht, weiß er, dass es Ersteres ist, und dass es gar nicht gut ist: „Thomas!“, spricht Anemone. „Wir reden später.“ Tommy schluckt. Generationen von Kindern mit Namensabkürzungen oder Kosenamen wissen um die Formel: „Langname = es gibt Ärger“. Auch Tommy, sonst auch hörend auf Mausezahn, Bärchen, Schnuckiliebling und Schatzifix. Auch wenn das ihm in der KiTa eher peinlich ist, wäre ihm alles lieber als Thomas.

In der Zwischenzeit hat Nadine übernommen und dem Polizistentrupp Entwarnung gegeben, so dass die Männer sich nun bei Anemone nun verabschieden: „Jute Frau, glaubense uns, für so eine Sache kommen wir lieber tausend Mal umsonst, als dat wat is. Dem Kleenen würd ick mal jehörig den Kopp waschen, wa. Wo schon mal die Seife überall ist…“ Alle lachen im Weggehen.

Nadine bespricht sich kurz mit Anemone. Als diejenige mit der Leitungsverantwortung ist ihr das dringendste Anliegen zu klären, wie Tommy in die Küche gelangt ist. Anemone ist einverstanden: „Wenn wir ihn beide verhören, kommt nichts dabei raus. Unterhalte du dich mal mit ihm. Aber zuerst muss er trocken gelegt werden…“ Nadine ist durch und durch Profi: „Zuerst muss er helfen, dieses Chaos zu beseitigen. Es ist warm genug in der Küche und er ist ein gesundes kleines Kerlchen. Erst muss er wischen! Und dabei finde ich heraus, wie er’s rein geschafft hat.“ Hey, denkt sich Anemone, die kleine Nadine, die mal ihre Praktikantin zu grauen Uhrzeiten war, hat sich ganz schön gemausert. Sie nickt zufrieden: „Recht hast du. Ich schau mal nach Zack. Danke dir.“

Mit einer Hand in den Rücken gestemmt watschelt Anemone nach draußen. Dort sieht sie, wie zwei der Polizisten noch kurz eine rauchen, bevor sie in ihre Minna einsteigen. Was, bitte? Unsere Ordnungshüter RAUCHEN vor einer Kindertagesstätte? Na, da gehört jemand ganz anderem „den Kopp jewaschen“ als ihrem kleinen Sohn! Sie will sich resolut die Männer zur Brust nehmen, als sie seitlich von dem Eingang Zack im Gespräch mit einer Polizistin, die ihr vorher nicht aufgefallen war, erspäht. Beide scheinen sich aufgeregt zu unterhalten. Was ist da los? Der schwangeren, schwer beweglichen Anemone fällt die sportlich durchtrainierte und schlanke Figur der kurzhaarigen, braun gebrannten Polizistin auf. Sie lässt man neune grade sein mit dem Rauchen und geht auf die beiden zu. Sie bekommt noch mit, wie Zack etwas mit sehr leiser Stimme zu der Polizistin sagt. Und dann mit einem gequälten Lächeln zu ihr: „Anemone, das ist Tine, wir kennen uns aus dem Fitnessclub.“ Jetzt blickt Anemone in das attraktive Gesicht der Polizistin, die sie mit einem nahezu regloses Gesicht anschaut und sie förmlich mit ausgestreckter Hand begrüßt: „Guten Tag. Valentine Schräder, Polizeikommissaranwärterin.“ Anemones Augen werden zu kleinen Schlitzen, sie gibt sich genau so förmlich: „Anemone Licht. Leiterin dieser Kindertagestätte. Guten Tag.“ Sie fasst unsicher die Hand der Frau. Der Händedruck ist abweisend und steif. Bewusst legt Anemone Kraft in ihre Hand. Soll die Schnecke spüren, wer hier die echte Frau ist! „Können Sie bitte ihren Kollegen sagen, dass Rauchen vor einer Kindertagestätte inakzeptebel ist?“ schießt Anemone den ersten Pfeil aus. Die Polizistin will etwas sagen, überlegt es sich aber anders und nickt kurz zu Zack und Anemone und zieht zur Minna ab. Anemone guckt Zack intensiv an. Zack hält zunächst den Blick, dann senkt er ihn. In diesem Moment bricht der ganze Stress des Tages wie ein Tsunami über Anemone zusammen und sie fängt an, unkontrolliert zu heulen und zu schluchzen. Zum Glück ist es nun lange nach Kita-Schluss und es gibt keine Elterngruppen mehr hier. Zack nimmt sie in die Arme, das fühlt sich gut an. Doch seine Worte darauf sind Gift, pures Gift: „Du bist nicht etwa eifersüchtig, oder?“ Anemone stösst Zack von sich weg: „Du sagst mir, ob ich Anlass dazu habe, Zaccharias Licht!“ Offensichtlich funktioniert das mit den Langnamen auch für erwachsene Männer. Zacks Blick spricht Bände.

In diesem Moment kommt Nadine mit Tommy raus, der zwar ein trockenes T-Shirt und Straßenschuhe hat, aber immer noch einen völlig nasse Hose: „Könnt ihr bitte schnell Tommy nach Hause bringen? Wir haben keine trockene Hose mehr in seiner Größe hier, die Turnklamotten gingen gestern nach Hause, zum Waschen.“ Anemone unterdrückt das letzte Schluchzen, nimmt Tommy bei der Hand und schaut Zack ausdruckslos an: „Holst du bitte das Auto?“ Zack gehorcht und setzt sich Richtung Parkplatz in Bewegung. Nadine erstattet Bericht zu Tommy’s Küchenabenteuer: „Er ist mit dem Zahlencode reingekommen. Er kann durch die Fingerbewegungen jeden Zahlencode nachmachen. Ich habe es gerade mit ihm und meinem Handy probiert. Er hat mich ein einziges Mal den Code eintippen sehen und er hatte es. Wahnsinn. Gäbe es noch <<Wetten, dass?>> könnte er da auftreten…“ Tommy guckt mit einer Mischung aus Stolz und Schuldbewusstsein abwechseln zu Nadine und Anemone. Seine Anemama runzelt die Stirn… und dann scheint sie irgendwie zu schmunzeln… auch wenn ein alter Spruch in ihrem Hinterkopf wie ein kleiner Alarmzeichen blinkt:

Eifersucht_ZitatWas führt Anemone im Schilde? Und was ist eigentlich los zwischen Zack und Frau Polizeikommissaranwärterin Valentine Schräder, kurz: Tine? Kommentiert unten, wie es weitergehen soll…

Was mit Tommy los war beruht auf einen Vorschlag von Mara von Nochmehrzwillingsblog.wordpress.com/

4 thoughts on “1.3 Bist du etwa eifersüchtig?

  1. Yummy Mummy

    Zack steckt grade in einer latenten Midlife-Crises, weshalb er seine Freizeit auch im Fitnessstudio verbringt. Die attraktive Tine zeigte scheinbar Interesse an ihm und sendete Signale, die Balsam für Zacks Ego waren.
    Neulich ließ er sich zu einem gemeinsamen Eiweiß-Shake nach dem Training überreden.
    Ganz schön aufregend und schmeichelhaft, so viel Aufmerksamkeit von dieser Sahneschnitte. Von seinen Baustellengeschichten zeigte sie sich bisher ganz beeindruckt, so genoss Zack ihre Gesellschaft.
    Beim gemeinsamen Drink stellte sich allerdings heraus, das Zack die Signale falsch gedeutet hatte. Tine steckt nämlich gerade in der heißen Phase ihres Eigenheim-Baus (gemeinsam mit ihrem Verlobten: einem skandinavischen Hünen, der sein Workout offensichtlich häufig im selben Fitnessstudio vollzieht und der sich später zu den beiden gesellt). Für ihr Bauprojekt hofften sie auf Zacks Unterstützung – für Umme!
    Um seine Überraschung über Tines wahre Absichten herunterzuspielen, sicherte Zack den beiden seine Hilfe zu, was er bereits im selben Atemzug bereute. Jetzt muss er nur noch eine Möglichkeit finden, sich galant aus der Affäre zu ziehen und versucht, um Tine in Zukunft einen Bogen zu machen.
    Zack fühlt sich seit dem Vorfall wie der letzte Trottel und überlegt sogar, der Peinlichkeit wegen den Fitnessclub zu wechseln (oder in Zukunft zu Hause Kinder zu stemmen).

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  2. Johnk342

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